Resonanz auf die ANSE summer university 2017 in Rotterdam
von Ulli Mazza, Mitglied des BSC
„Moving and being moved“
supervision and coaching
in a rapidly changing world
(Leitthema 2017)
Wie auf die Herausforderungen der aktuellen Veränderungen – in fast allen Lebensbereichen – antworten, insbesondere als Supervisor*in, als Coach?
Kontinuierliche Umwälzungen in einer globalisierten Welt fordern eine vorurteilsfreie Wahrnehmungsfähigkeit, und Innovationsbereitschaft in allen Bereichen. Die Stadt Rotterdam scheint ein gutes Beispiel zu sein, dass dies gelingen kann. Gediegene alte und hypermoderne Architektur fügt sich ineinander, Fussgänger, Fahrradfahrer und Autos bewegen sich problemlos miteinander, unterschiedliche Rassen und Ethnien leben hier scheinbar gut zusammen. Ein Integrationsprozess scheint gemeistert. Wie geht es aber weiter, mit verschwindender Arbeit, mit der Digitalisierung und Roboterisierung in vielen Berufssparten, mit den Klimaveränderungen, dem Verschwinden weiter Lebenswelten in Afrika und Asien. Damit sind auch sogenannte fortschrittliche Staaten vor unüberschaubare Herausforderungen gestellt.
Wie sich als Individum, als Gesellschaft vorbereiten, verhalten?
Klare Antworten auf diese Fragen, gab es nicht, die wären wohl auch banal gewesen. Es geht um Kompetenzen, Ressourcen, individuelles und politisches Wachstum. Uns Teilnehmerinnen wurden in Vorträgen die großen Szenen vor Augen geführt und in workshops, die Gelegenheit geboten vertiefende Erfahrungen in unterschiedlichen methodischen oder thematischen Bereichen geboten. Sehr viele Informationen, Eindrücke, kamen zusammen, die kein Ganzes bildeten, was auch verwirrend war. Wie das alles halten? Wie daraus etwas Fruchtbares machen? Die Antwort hierfür liegt bei jedem einzelnen, jeder einzelnen der insgesamt 130 aus 15 europäischen Staaten angereisten TeilnehmerInnen. Das Klima, das sich von Tag zu Tag während der Veranstaltung aufgebaut hat, war lebendig, offen, heiter und von Neugier, Kreativität und Kollegialität geprägt. Das ist meines Erachtens eine kostbare, prägende Erfahrung, die eine weitere innere Beschäftigung mit den aufgeworfenen Fragen und Themen begünstigt.
Die Sommeruniversität, eine Institution der ANSE, seit 20 Jahren in unterschiedlichen europäischen Ländern veranstaltet, bat auch diesmal, die Gelegenheit europäischen Geist zu erfahren. Eine Tatsache, die mir in der aktuellen Lage kostbar erscheint. Und eine grundlegende Voraussetzung, welche eine intuitives Hinausschauen über den Tellerrand, ein sich Einlassen auf Fremdes, Neues steigert. Damit ist die ANSE ihrem Selbstverständnis, ihrem Auftrag gerecht geworden. Ein großer Dank gilt dem niederländischen Supervisionsverband LVSC, der in der Zusammenarbeit mit der Hochschule für angewandte Sozialwissenschaften in Rotterdam und dem ANSE- Vorstand, unter Mithilfe vieler Ehrenamtlicher, diese Veranstaltung geplant und ausgeführt hat.
Die „keynotes“ d.h. die Vorträge der Sommeruniversität können in Kürze über die ANSE website in englischer Sprache nachgelesen werden.
(Foto: ANSE)